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Biographie Jack Culcay

Das Boxen liegt Jack Culcay im Blut. Schon sein Vater Roberto stand im Ring. „Boxen gehört zu mir“, sagt der Weltergewichtler. „Wenn ich mal ein, zwei Wochen nicht trainieren kann, dann fühle ich mich schlecht.“ Mit dieser Einstellung hat sich Culcay zu Deutschlands bestem Amateurboxer entwickelt.

Zur Welt kam er rund 10000 Kilometer von seiner jetzigen Heimatstadt entfernt. Am 26. September 1985 wurde er in Ambato (Ecuador) geboren. Als Culcay fünf Jahre alt war, zog seine Familie 1991 mit ihm von Ecuador nach Deutschland. „Seitdem war ich nicht mehr dort“, sagt Culcay. „Aber ich hoffe, dass ich irgendwann einmal Ecuador besuchen kann.“

Seine Heimat ist nun das hessische Darmstadt. Mit elf Jahren habe er noch Fußball gespielt, doch ein Jahr später veränderte sich sein sportliches Leben. Vater Roberto brachte ihn 1997 zum Boxtraining bei der TG Darmstadt. „Von Anfang hat es mir Spaß gemacht“, sagt Culcay, mit zwölf Jahren damals eher ein Spätstarter im Boxen. „Gleich mein erstes Turnier habe ich gewonnen.“

Sein Vater betreibt in Pfungstadt eine Boxschule, die den Namen der Familie trägt. Auch Bruder Michael ist ein Boxer. Insgesamt hat Culcay vier Geschwister.

Bei den Junioren zeigte Culcay noch inkonstante Leistungen, doch als er 2004 zu den Senioren wechselte, folgte ein Schub. „Ich habe mehr trainiert, hatte richtige Gegner und entwickelte mich schnell“, sagt der Weltergewichtler. Seit 2006 ist er in der Fördergruppe der Bundeswehr, die ihn finanziell unterstützt. Sein Training absolviert er am Olympiastützpunkt in Heidelberg.

2007 hatte Culcay dann eine starke Bilanz: Von 81 Kämpfen gewann er 50. Unter anderem wurde er Zweiter beim Chemiepokal, wo er erst im Finale gegen Alexander Miller unterlag. Außerdem gewann er erstmals in seiner Karriere den Deutschen Meistertitel. Culcay besiegte Rinat Karimow nach Punkten mit 15:10.

Anschließend erreichte Culcay bei der WM in Chicago einen hervorragenden Rang fünf. Dort verlor er gegen den späteren Weltmeister Demetrius Andrade (USA).

Auch 2008 setzte sich die Erfolgsgeschichte fort: Nach dem zweiten Platz im Vorjahr gewann Culcay den Chemiepokal in Halle. Im Finale deklassierte er den Australier Gerard O’Mahony mit 22:7. Nach dem Turnier wurde Culcay zudem als technisch bester Boxer geehrt.

„Mein Stil ist sehr offen“, beschreibt der Darmstädter seine Kampfweise. „Ich lege nicht so viel Wert auf Deckung. Ich habe früher versucht, mit Deckung zu boxen, aber das liegt mir nicht. Ich weiche lieber aus und kontrolliere meine Gegner.“

Bei den Olympischen Spielen musste Culcay einen Rückschlag verdauen. In einem sehr knappen Kampf schied er bereits in Runde eins aus. Am Ende stand es im Duell mit dem Südkoreaner Kim Jung Joo 11:11, doch die Hilfspunkte sprachen gegen den Deutschen. Hier wurden nur die Treffer gezählt, die drei der fünf Kampfrichter innerhalb einer Sekunde vergaben. Trotzdem sagt Culcay: „Das war das Größte meiner sportlichen Laufbahn bisher. Es war sehr wichtig für mich, bei Olympia dabei zu sein.“

Die Niederlage bei Olympia machte er schnell vergessen: In Straubing wurde Culcay zum zweiten Mal Deutschen Meister. Das Finale gewann er mit 10:7 gegen Dieter Döhl.

Noch im selben Jahr folgte dann der größte Erfolg seiner jungen Karriere. In Liverpool (England) wurde Culcay Vize-Europameister. Dabei war der Titel sogar zum Greifen nah gewesen. Im Finale gegen den starken Weißrussen Mohamed Nurudzinau führte er zwischenzeitlich 5:3. Doch 15 Sekunden vor Ende der Runde drei nahm der Ringarzt den Deutschen wegen eines aufgeplatzten alten Cuts auf dem Jochbein aus dem Kampf.

In der Bundesliga-Saison für Hertha BSC Berlin blieb Culcay unbesiegt. Seine Mannschaft schloss die Saison als Tabellen-Zweiter ab.

Bei den Weltmeisterschaften in Mailand machte Culcay dann seinem Ruf als bestem deutschen Amateurboxer alle Ehre. Dort schrieb der Darmstädter Geschichte und gewann als erster Deutscher seit 14 Jahren die Goldmedaille. Im Finale besiegte er den Russen Andrej Samkovoj mit 7:4. "Ich bin überglücklich. Das ist der größte Moment meiner Karriere", sagte der neue Champion nach seinem Triumph.