In seiner ersten Titelverteidigung trifft Halbmittelgewichtler Jack Culcay am Samstag in Hamburg auf den bisher schwersten Gegner seiner Profikarriere. Der englische Kontrahent Mark Thompson spuckt vor dem Duell bereits große Töne. »Ich werde Druck ausüben und Culcay ausknocken«, sagt der Mann aus Nordengland. »Er stand noch nie mit jemandem im Ring, der so zuschlagen kann.«
Culcay nimmt die Ansagen des Engländers gelassen: »Er kann viel reden. Ich weiß, dass ich der härtere Puncher bin. Das zeigen meine Kraftwerte.« Auch der Längenunterschied von acht Zentimetern werde ihn keine Probleme bereiten, sagt der 1,72 Meter große Deutsche: »Ich weiß genau, wie es ist, gegen größere Gegner zu boxen. Die habe ich bisher immer genauso gut getroffen.«
Das Duell um den Interkontinental-Titel des Verbands WBA wird am Samstag live in der ARD zu sehen sein. Die Übertragung aus der Alsterdorfer Sporthalle beginnt um 22.15 Uhr.
Promoter Wilfried Sauerland sieht den Kampf als Prüfstein für Culcay: »Der Gegner ist von der Qualität eine weitere Steigerung für Jack. Wenn er dieses Duell gewinnt, denke ich, dass wir in den nächsten sechs bis neun Monaten höhere Titel, wie die Europameisterschaft, angehen werden.«
Die Vorbereitung auf Thompson war anders als sonst, da Culcay erst am 25. August geboxt hatte. Da besiegte er in Berlin den Franzosen Frédéric Serre in Runde drei durch technischen K.o. »Wir haben die Umfänge des Trainings etwas verringert«, sagt Trainer Ismael Salas. »Aber wir haben die Intensität sehr hoch gehalten. Jack wird sehr gut vorbereitet sein.« Culcay ergänzt: »Ich gehe immer davon aus, dass der Kampf über zwölf Runden geht. Und dafür bin ich bereit.«
Thompson hat eine Bilanz von 24 Siegen bei nur einer Niederlage. Seinen letzten Kampf gewann er gegen seinen Landsmann Martin Welsh nach Punkten. Über den Engländer sagt der Kubaner: »Er ist ein guter Mann mit starken boxerischen Grundlagen. Wir müssen sehr vorsichtig sein.«