Für Halbmittelgewichtler »Golden« Jack Culcay sind Terminänderungen seiner Kämpfe leider nichts Neues. »Ich habe damit bereits Erfahrung gesammelt und komme damit immer besser zurecht«, sagt der 27-Jährige. »Ich weiß, dass es beim Boxen auch immer ein Glücksspiel ist.«
Es geht um Culcays Revanchekampf gegen den Argentinier Guido Nicolas Pitto. Dieser sollte ursprünglich am 14. September in Stuttgart stattfinden, doch da sich Weltmeister Marco Huck verletzte, wurde die gesamte Veranstaltung, und damit auch Culcays Ringeinsatz, abgesagt.
Nun steht fest: Am 26. Oktober in Oldenburg wird das Duell mit Pitto nachgeholt. »Solche Verschiebungen sind immer anstrengend und kosten Nerven«, sagt Culcay. »Alles war auf den einen Tag ausgelegt und dann muss ich wieder neu beginnen. Aber ich weiß, wie ich damit umgehen muss. Vor allem muss ich aufpassen, dass ich meinen Körper nicht überstrapaziere. Das ist kontraproduktiv. Pausen zur Regeneration sind wichtig.«
Daher wird es in dieser Vorbereitungsphase nur eine zwei Wochen lange Sparringsphase geben, die Anfang Oktober losgeht. Sonst sind es bis zu vier Wochen. »Aktuell mache ich Ausdauertraining«, berichtet der Halbmittelgewichtler. »Eine Einheit sah zum Beispiel so aus: Es standen sechs Runden Pratzenarbeit, sechs Runden an Geräten und noch ein paar weitere Runden mit Seilspringen und Liegestützen auf dem Programm.« Bei einem Lauf-Test zeigte er sehr gute Ausdauerwerte. »Ich bin froh, dass mein Körper die Verschiebung gut verkraftet hat«, sagt der Boxer.
Vor dem Wiedereinstieg ins Training machte Culcay nach der Absage zehn Tage Pause. Die Zeit nutzte er unter anderem, um in seine Heimat Pfungstadt zu fahren. In der Boxschule seiner Familie schaute er dem Box-Nachwuchs zu. »Mein Neffe Sebastian hat dort seinen ersten Showkampf gemacht«, erzählt der Profi-Boxer. »Er ist sechs und machte seine Sache gut. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen.«
Ihm entging durch die Verschiebung des Kampfes allerdings ein Urlaub. »Den hatte ich gebucht und musste ihn dann wieder absagen«, sagt Culcay. »Zum Glück habe ich eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen. Ich habe schon geahnt, dass ich die brauchen könnte.«
Mit der nächsten Buchung will der Halbmittelgewichtler warten, bis er seinen Kampf gegen Pitto hinter sich hat. Das erste Duell mit dem Argentinier hatte Culcay umstritten und knapp im April nach Punkten verloren. Am 26. Oktober will sich Culcay nun nicht nur den Interkontinental-Titel des Verbands WBA, sondern auch seinen Platz in der Weltrangliste zurückholen. »Das muss klappen«, sagt Culcay, der 14 seiner 15 Kämpfe bisher gewann.