Seit dem 16. August kann sich Jack Culcay Europameister im Halbmittelgewicht nennen. Nun steht die erste Verteidigung des Titels an. In der Oldenburger EWE-Arena setzt der Halbmittelgewichtler seinen Gürtel am 6. Dezember aufs Spiel. Da der ursprünglich vorgesehene Kontrahent Ruben Varon aus Spanien wegen einer Augeninfektion nicht antreten kann, musste ein Ersatz gefunden werden. Dies wird der 29 Jahre alte Franzose Karim Merroudj sein.
Der Boxer mit dem Spitznamen „Löwenherz“ gewann 13 von 18 Profi-Kämpfen – zweimal boxte er unentschieden.
Die Vorbereitung auf den Kampf geht natürlich unverändert weiter. Diese begann Culcay mit Konditionstrainer Moritz Klatten in Hamburg und absolviert nun die Sparringsphase beim Amerikaner Joey Gamache in Kopenhagen. Für die Ausdauer geht der Halbmittelgewichtler regelmäßig laufen. „Da es ganz schön kalt und windig ist, habe ich mich im Fitnessstudio neben meinem Hotel angemeldet und jogge dort.“
Im ersten Kampf, für den er sich komplett mit Gamache vorbereitet hatte, holte sich Culcay gegen den Spanier Isaac Real die Europameisterschaft. Als Belohnung für den EM-Titel gönnte er sich zwei Wochen in Berlin mit Freunden. „Ich habe mich sehr gefreut“, sagt der Halbmittelgewichtler. „Jeder Titel bringt mich vorwärts und damit näher zu meinem Ziel. Im nächsten Jahr möchte ich um die WM boxen.“
Für Culcay geht es jetzt darum, sich als Europameister weiter die Rangliste der Weltverbände hochzuarbeiten und sich so in Position für einen WM-Kampf zu bringen. Alle vier „Sanctioning Bodies“ führen den Deutschen bereits: Platz 5 bei der WBA und der WBO, Nummer 12 bei der IBF und Rang 16 beim WBC.
„Es ist cool, meinen Namen dort zu sehen“, sagt Culcay. „Da bin ich mittendrin unter den großen Namen. Das sind die Besten der Welt. Ich will in Zukunft gegen Leute boxen, die sich bereits einen Namen gemacht haben.“
In Oldenburg ist es der letzte Kampfabend des Sauerland-Boxstalls, der in der ARD live übertragen wird. Ab 2015 laufen die Veranstaltungen in Sat.1. „Die Zusammenarbeit mit der ARD hat mir in den vergangenen Jahren viel Spaß gemacht“, sagt Culcay. „Jetzt bin ich gespannt auf die Arbeit mit Sat.1. Endlich gibt es einen Box-Sender in Deutschland, bei dem die großen Ställe unter Vertrag stehen. Dadurch sind viele tolle Kämpfe möglich. Ich freue mich darauf.“
