Beim Abschluss-Trainingslager in Frankreich holt sich Weltergewichtler Jack Culcay den letzten Feinschliff für die Box-WM in Mailand (29. August bis 13. September). Bis zum 28. August, einen Tag vor dem Jahreshöhepunkt, bleibt das deutsche Team in Bugeat.
„Dort machen wir nur Sparring“, sagt Culcay. „Zum Teil läuft es teamintern, an einigen Tagen geht es gegen Boxer aus anderen Ländern.“ Vor Ort sind unter anderem Teams aus Kuba, England, Marokko, Irland und Frankreich. „Die Kämpfe mit den Kubanern sind immer eine besonders gute Erfahrung“, sagt der Weltergewichtler. „Und man gewinnt dabei an Sicherheit.“
Allerdings will Culcay noch nicht alle Karten offen legen. „Das sind ja auch meine Gegner bei der WM“, sagt der Vize-Europameister von 2008. „Da darf ich nicht zu viel zeigen.“ Für den Darmstädter ist es die Gelegenheit, an seinem Timing zu arbeiten. Vergangene Woche stieg er nach vielen Konditions- und Krafteinheiten am Olympiastützpunkt Heidelberg wieder ins Sparring ein.
Culcay fühlt sich in guter Form, hofft, dass sein unberechenbarer Boxstil den WM-Gegnern Schwierigkeiten bereiten wird. „Viele Boxer kämpfen sehr einseitig. Ich kann beides: nach vorn gehen oder aus der Defensive boxen. Diese Vielseitigkeit irritiert die Gegner.“ So will er eine Medaille bei der WM holen.
Allerdings weiß er erst kurz vor WM-Beginn, wer seine Gegner sein werden. „Nur die Länder stehen fest“, sagt Culcay. „Wen die entsenden, weiß ich vorher nicht.“