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09. SEPTEMBER 2009

Bronze-Medaille sicher – am Freitag geht es ums Finale

Jack Culcay hat seinem Ruf als bester deutscher Amateurboxer alle Ehre gemacht. Der Weltergewichtler hat für Deutschland die erste Medaille bei den Box-Weltmeisterschaften in Mailand geholt. Durch seinen 5:2-Erfolg im Viertelfinale gegen den Dänen Torben Keller hat der Darmstädter bereits Bronze sicher.

Am Ende zählten die deutschen Fans die Sekunden bis zum Sieg herunter. Culcay breitete die Arme zum Jubel aus. Sogar Gegner Keller klatschte bei der Urteilsverkündung Beifall. „Meine Familie ist vollzählig da, dazu noch ein paar Freunde“, sagt Culcay. „Die habe ich jubeln gehört. Zum Halbfinale kommen noch mehr Freunde.“

Am Freitag kämpft Culcay nun in der Vorschlussrunde gegen den Usbeken Botirjon Mahmudov. Bei einem Erfolg würde er am Samstag um Gold boxen. Im Februar 2009 hatte der Deutsche beim Chemiepokal Mahmudov mit 9:7 besiegt. „Der ist ein Schläger“, beschreibt Culcay. „Aber damals hatte ich ihn im Griff gehabt. Aber ich darf ihn nicht unterschätzen.“ Die Bronze-Medaille hat er bereits sicher, weil beide im Halbfinale unterlegenen Boxer diese bekommen. „Bronze ist schön, aber jetzt will ich noch mehr erreichen“, sagt der Deutsche.

Der Viertelfinal-Kampf gegen Keller begann mit einer längeren Phase, in der sich beide Boxer belauerten. Culcay war dabei der aktivere Mann, Keller stand meist hinter seiner Doppeldeckung. Die Punktrichter schauen ganz genau hin, gaben lange keine Punkte. Erst kurz vor Ende der ersten Runde traf der Deutsche erstmals mit einer Kombination.

In Runde zwei landete Culcay kurz nach Beginn einen weiteren Treffer. Nach einem Schlagabtausch Mitte des Abschnitts stand es 4:2. Dabei öffnete der Darmstädter die Deckung geschickt mit einer Kombination.

Im Schlussabschnitt beschäftigte Culcay den Dänen weiterhin mit vielen Schlägen. Zudem konnte er dank seiner guten Reflexe allen Angriffsversuchen Kellers ausweichen. Nur der Deutsche landete noch einen Treffer zum Endstand von 5:2. „Der Kampf war anstrengend, denn Keller ist schwer zu boxen“, sagt Culcay. „Außerdem musste ich darauf achten, dass ich keine Verwarnung bekomme. Zweimal hatte mich der Ringrichter ermahnt, weil ich ihn zu weit hinten am Rücken getroffen habe.“

Unter den letzten vier Boxern im Weltergewicht ist Culcay der einzige Nicht-Osteuropäer. Im zweiten Halbfinale trifft der Olympiasieger Serik Sapiev aus Kasachstan auf den Russen Andrey Zamkovoy.