Eine große Aufgabe wartet auf Box-Weltmeister Jack Culcay im fünften Profi-Kampf. In Stuttgart steigt er am 3. Juli gegen den Franzosen Yoann Camonin in den Ring. Der 28-Jährige ist mit 1,90 Meter deutlich länger als der 1,72 Meter große Culcay.
„Mit größeren Gegnern bin ich bereits in meiner Amateurzeit gut zurechtgekommen“, sagt Culcay. So war etwa auch der Russe Andrej Samkowoj im WM-Finale 2009 deutlich länger als der Deutsche. Auch er war wie Camonin ein Rechtsausleger.
In der Vorbereitung griff Culcays Trainer Michael Timm zu ungewöhnlichen Mitteln. „Er hält die Pratzen höher, um den Größenunterschied nachzustellen“, sagt der Halbmittelgewichtler. „Ich muss nach oben schlagen. Es klappt aber gut. Timmi hat mir gesagt, dass ich lange Arme habe. Das merke ich: Ich kann ganz normal schlagen, muss nicht reinspringen, um an den Gegner ranzukommen.“
Camonin hat eine Kampfbilanz von 11-5-1. Am 29. Mai besiegte er seinen Landsmann Sylvain Touzet in einem Kampf über sechs Runden nach Punkten. Er boxte bisher einmal außerhalb Frankreichs, unterlag im April 2009 dem Briten Michael Lomax in England.
Culcay: Deutschland wird Weltmeister
Neben dem Sparring, das Culcay noch bis Ende nächster Woche absolviert, hat der Darmstädter Zeit, die Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM vor dem Fernseher zu verfolgen. „Ich bin am Sonntag extra nach Pfungstadt gefahren, um mit Freunden das Spiel gegen Australien zu schauen“, sagt Culcay. „Das war ein cooles Spiel.“
Sein Weltmeister-Tipp: „Ich habe schon vorher gesagt, dass Deutschland den Titel holt. Nach dem Australien-Spiel bin ich mir sicher, dass sie es schaffen können.“ Am Freitag kann er sich das Spiel gegen Serbien um 13.30 Uhr zwischen seinen Trainingseinheiten anschauen. „Das gewinnt Deutschland und schießt mindestens drei Tore“, sagt Culcay voraus.